„Prophet, was heißt das eigentlich?

Kirche kommt ins Haus

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Kirche wird zum Fernsehstudio

Wie viele andere Gemeinden behilft sich auch die Evangelische Kirchengemeinde Velbert in Zeiten von Corona mit Online-Gottesdiensten. Und dennoch ist der Weg, den die Gemeinde mittlerweile eingeschlagen hat, ein besonderer. Schließlich finden Präsenz- und Online-Gottesdienste an unterschiedlichen Orten statt.

„Die Markuskirche, eine der drei Kirchen unserer Gemeinde, ist zurzeit faktisch zum Studio für die sonntäglichen Livestream-Gottesdienste mutiert“, berichtet Pfarrer Martin Schmerkotte. Bereits am Samstagabend vor dem 9. Sonntag nach Trinitatis werde die Predigt aber in der Christuskirche in Velbert in einem Präsenzgottesdienst mit Musikstücken, Lesungen und Gebeten samt aller notwendiger Schutzmaßnahmen gehalten. „Das Angebot richtet sich vor allem an diejenigen, die nicht über die notwendige Technik verfügen, um den Stream zu schauen.“

Schmerkottes Lieblingsprophet im Fokus

In dieser Woche dreht sich die Predigt von Schmerkotte um die sogenannte „Berufung des Propheten Jeremia“ (Jeremia 1, 4-8). „Dieser ,Mann Gottes‘, der in die existentielle Spannung versetzt wird zwischen dem Wort der Berufung zum Propheten und seinem inneren Reflex: ,Ich tauge nicht dazu!‘“, sagt Schmerkotte über seinen „Lieblingspropheten“. Eine Frage habe ihn während des Schreibens der Predigt besonders beschäftigt: „Was das eigentlich heißt, ein Prophet.“ Denn wer die biblischen Propheten lese, werde sehr schnell merken, dass das klassische Verständnis – jemand, der die Zukunft vorhersagt – kaum zutreffe. Wer wissen möchte, welche Antwort der Pfarrer auf diese Frage gefunden hat, sollte am Sonntag um 11 Uhr einschalten.

Übrigens: Für diesen Samstag, 8. August, hat die Kirchengemeinde eine besondere musikalische Gestaltung für den Präsenzgottesdienst geplant. „Daher feiern wir diesen Gottesdienst um 16 Uhr und um 18 Uhr, da sonst vielleicht die zurzeit 50 Plätze in der Christuskirche nicht ausreichen“, berichtet Schmerkotte. Ohnehin sei immer viel in Bewegung. „Noch ist die Markuskirche ein Studio. Allerdings planen wir, in Kürze auch dort während des Livestreams Besucher zuzulassen.“ Derzeit würden noch technische Fragen geklärt. „Wir wollen das aber bald möglich machen.“

Gottesdienst online feiern – und von Herzen geben

Wer den Gottesdienst virtuell mitfeiert, kann sich auch online an der Kollekte beteiligen. In den rheinischen Gemeinden wird an diesem Sonntag um Spenden für 30 verschiedene Projekte, die in der Broschüre „Empfehlungen für die Kirchenkollekten im Jahr 2020“ beschrieben werden. Exemplarisch dafür steht die Förderung alternativer Einkommensquellen durch die EOC DICAC (Ethiopian Orthodox Church – Development InterChurch Aid Commission) in Äthiopien. Die Wälder rings um Kirchen und Klöster der Orthodoxen Kirche Äthiopiens sind der letzte Zufluchtsort für Hunderte von Pflanzen- und Tierarten. Doch sie sind bedroht, weil der Verkauf von Feuerholz für viele Familien die einzige Einkommensquelle ist. Diese Abholzung soll durch die Förderung etwa von Schaftzucht und Getreidemühlen reduziert werden.

  • 7.8.2020
  • EKiR.de