Unsere Kirchen

Zur Evangelischen Kirchengemeinde Remlingrade-Dahlerau gehören zwei Kirchen. Beide Kirchen wurden im Jahr 2019 zusammen 400 Jahre alt: die Kirche in der Keilbeck feierte den 125. „Geburtstag“ und die Kirche Remlingrade den 275.

Remlingrade

Die um 1744 erbaute und denkmalgeschützte Kirche Remlingrade liegt etwas abseits vom Gemeindezentrum im gleichnamigen Dorf Remlingrade. Ein Besuch lohnt sich allemal. Einige Höhepunkte: Das künstlerisch gestaltete Eingangsportal, Originalkirchenbänke mit den eingeschnitzten Familiennamen der Finanziers, Armenstock zur Aufnahme der Gelder für die Armen, mehrere Grabsteine und nicht zuletzt die klangvolle Schumacher-Orgel, die nicht nur während des Gottesdienstes erklingt, sondern ihre volle Klangfülle anlässlich von Konzerten in diesem herrlichen Ambiente voll entfaltet.

Sowohl die Evangelische Kirche in der Ortsmitte von Remlingrade als auch der Kirchhof mit der ihn umgebenden Bruchsteinmauer sowie einige Grabmäler aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stehen unter Denkmalschutz. Am Ort der heutigen Kirche befand sich früher eine Kapelle, die erstmals für den Zeitraum 1181-1183 erwähnt wird. Der einfache längsrechteckige Saalbau mit seinem Westturm wurde im Jahr 1744 über einem quadratischen Grundriss sowie einem im Osten gelegenen Sakristei-Anbau errichtet. Diese Jahreszahl ist auf der Westseite des Kirchturmes mit Eisenankern angebracht. Das Satteldach setzt auf einem profilierten, vorkragenden Gesims an. Drei Fensterachsen sorgen auf den Langseiten für Licht im Kirchenschiff. Die Kirche verfügt über drei Eingänge im Rundbogenstil: einer führt durch den Turm und je einer von der Nord-  und von der Südseite in die Kirche. Über den Eingängen befinden sich jeweils Rundbogenfenster. Auf der Ostseite finden sich oberhalb des Dachansatzes runde Fenster, die für Licht auf der Empore sorgen. Der Turmhelm besteht aus einer geknickten, achtseitigen Schieferpyramide.

Das Kirchenschiff wird im Innern von einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Die Ausstattung des Gotteshauses besteht aus dreiseitig umlaufenden Emporen und den Prinzipalstücken Altar, Kanzel und Orgel, die in einem typisch bergischen Aufbau zusammengefasst sind. Mit dem Orgelgehäuse zusammen reicht der Aufbau bis unter das Tonnengewölbe hinauf. Im Kirchneraum wurde darüber hinaus die farbige Fassung der ländlichen Rokoko-Ausstattung  in den Jahren 1956-59 nach alten Befunden wiederhergestellt. Zur Kirche gehören der umgebende Kirchhof mit Grabmälern und einer Bruchsteinmauer, die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen.

(Quelle: „Evangelische Kirche in Remlingrade“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EJS-20081016-0026, abgerufen: 5. Oktober 2020)

Dahlerau

Die zweite, größere Kirche, befindet sich im Radevormwalder Ortsteil Keilbeck. Die evangelische Kirche von Dahlerau, oberhalb der Wupperschleife bei Vogelsmühle gelegen, wurde 1894 nach Plänen des Lenneper Baumeisters Albert Schmidt in neugotischen Formen im Stil des Historismus aus Backstein errichtet. Der Baukörper des Westturmes ist in den Grundriss des Langhauses integriert. Das Kirchenschiff verfügt über ein Satteldach. Am östlichen Ende der Kirche schließen sich zwei unterschiedlich gestaltete Querarme in Nord- und Südrichtung sowie direkt an die Ostwand ein fünfseitig polygonaler Chor mit Umgang über halbrundem Grundriss an. Der Chorumgang dient als Sakristei. Seitlich des Westturms stehen zwei kleinere, turmartige Anbauten über einem polygonalen Grundriss, die Nebenräume und Treppen enthalten.

Der Turm hat ein freistehendes Glockengeschoss mit zwei Spitzbogenfenstern auf jeder Seite. Den Turmhelm bildet eine steile, verschieferte Pyramide – im unteren Bereich quadratisch und durch Knickung in Richtung Turmspitze achteckig. Auch die übrigen Dachelemente des Baus sind typisch bergisch mit Schiefer gedeckt. Der Dachstuhl wird durch dreieckige Dachgaupen belichtet. Das Langhaus erhält seine Gliederung durch die kräftigen Strebenpfeiler, zwischen denen sich je zwei übereinanderliegende Spitzbogenfenster befinden. Die Gliederung mittles Strebepfeilern setzt sich an den Außenseiten der Querarme sowie am Chor fort. Auch dort sind jeweils spitzbogige Fenster zwischen den Pfeilern eingesetzt. Entlang der Traufen verläuft ein Konsolfries aus „Dreieck-Spitzbögen“. Aufwendiger als das einfache Sandsteinmaßwerk der Fenster in Langhaus und Chor mit nur zwei Lanzetten mit runder Bekrönung sind die Fenster über den Eingängen im Westturm und im südlichen Querschiff gestaltet. Über dem gestuften Gewände des Westportals im Turm befindet sich ein Rundfenster mit einem stehenden Fünfpass. Im südlichen Querarm, der in anderen Formen und aus anderem Material als die übrige Kirche errichtet wurde, ist über dem Portal ein großes Maßwerkfenster aus vier Lanzetten und dreifachem Couronnement (Bekrönung).

Neben der Kirche wurde gleichzeitig der Friedhof angelegt. An seinem Ende befindet sich das frühere Pfarrhaus, an das in den 1960er-Jahren das neue Gemeindehaus angebaut wurde. Der Vorgängerbau soll an der Ecke Keilbecker/ Tuchstraße gestanden haben und heute nicht mehr existieren. Die Kirche ist von zahlreichen Bäumen umgeben und „bekrönt“ dank ihrer Lage die Wupperortschaften.

(Quellen: „Evangelische Kirche und Friedhof in Keilbeck“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-BL-20080220-0198, abgerufen: 5. Oktober 2020)