Köpfe in der Gemeinde: Manuela Biekowski

Liebe Manuela, wieviele Kinder hast Du begleitet in den vergangenen 18 Jahren?
Manuela Biekowski: Ich habe 2004 bei der Evangelischen Kirchengemeinde Dahlerau in der Kita Vogelsmühle angefangen und bin seit 2009 in Dahlausen bei der Kirchengemeinde Remlingrade-Dahlerau. Also bin ich in diesem Jahr 18 Jahre dabei und in dieser Zeit habe ich mehr als 700 Familien/Kinder begleitet.

Wir haben Dich als begeisternde und begeistungsfähige Person schätzen gelernt, mit ihrem vollen Glauben und Lieben. Was hast du mit Menschen erlebt und mit und von ihnen gelernt?
Biekowski: Ich bin, wie Du schon so schön ausgedrückt hast, mit Leib und Seele dabei gewesen. Ich hätte mir keinen anderen Beruf vorstellen können.
Was auch zu erwähnen wäre: Ich habe 1978 im Kindergarten Vogelsmühle mein erstes Praktikum abgeleistet, die damalige Leiterin war Frau Rölling. Da war mir schnell klar: Das ist der richtige Beruf für mich. Meine Berufslaufbahn hat in Vogelsmühle bei der Kirchengemeinde angefangen und sie endet nun auch bei der gleichen – nach 44 Jahren.

Hast Du ein Beispiel für die besonders schönen Momente?
Biekowski: Da ich in Dahlhausen meine Kindheit verlebt habe, war es immer ein schönes Gefühl in die Heimat zu kommen. Schön waren immer die Ausflüge in die umliegenden Wälder, denn ich kannte die Umgebung so gut und konnte den Kindern viel zeigen und erzählen. Die Kinder sagten oft: „Erzähl uns noch eine wahre Geschichte.“ Eigentlich war die gesamte Zeit für mich schön. Es war ständig ein Geben und Nehmen, und ich habe in den vielen Jahren schöne Momente mit den Kindern, Eltern und natürlich auch mit den Kolleginnen erlebt. Ich habe eigentlich alles gern mit den Kindern gemacht und in den vergangenen Jahren habe ich mich speziell um die Vorschularbeit, insbesondere um die Organisation des letzten Kita-Jahres gekümmert. Das hat mir sehr viel Freude gemacht. Die Ausflüge, die Projekte, die Übernachtungen, wie Zelten oder in der Jugendherberge oder auch in den Räumen der Kita. Mir war immer wichtig, die Kinder mitzunehmen, sie zu begeistern für alles Neue, ihnen aber auch Dinge von vergangenen Zeiten nahezubringen. Ein besonders schönes Projekt war „Die gute alte Zeit“. In der Kita wurde mit Hilfe von allen Familien ein Museum eingerichtet und eine Kita-Oma erzählte den Kindern Geschichten von früher. Ich habe gelernt, dass jedes Kind eine kleine Persönlichkeit ist und dass sie ernst genommen werden möchten. Eine gute Arbeit in der Kita kann nur funktionieren, wenn auch die Zusammenarbeit mit den Eltern gut funktioniert. Ein gutes Team ist ebenso wichtig.

Dein Beruf ist Dir Erfüllung gewesen – das haben wir alle gespürt. Was wirst du vermissen?
Biekowski: Ich werde den Kita-Alltag im Gesamten vermissen, alles was dazu gehört, wie spielen, lachen, Freude und auch die manchmal negativen Momente. Ich werde mich daran gewöhnen müssen, dass ich nicht mehr täglich so früh losfahren muss. Das Zusammensein mit den Kindern, Kolleginnen und ja, auch immer
wieder neu gefordert zu werden – das wird mir fehlen.

Der Ruhestand wartet – aber Du wirst sicher nicht ruhig stehenbleiben. Was nimmst Du Dir für die Zukunft vor?
Biekowski: Ich werde einmal schauen, was mich erwartet und bin für vieles offen (ich muss mich erst einmal daran gewöhnen) und wenn ich im Lande bin werde ich sicher auch hin und wieder in der Kita vorbeischauen.

Das Gespräch führte Albrecht Keller